Gruppenfotos - Notwendiges Übel oder Spätzünder

GRUPPENFOTOS – mehr als ein NOTWENDIGES ÜBEL?

(Lesezeit: ca. 3 Min)

Gruppenfoto - muss das sein?

Für das Gruppenfoto mit allen Gästen als traditionelles Element des Hochzeitstags musste ich vor einigen Jahren bei den Kennenlerngesprächen noch des Öfteren Überzeugungsarbeit leisten. Mittlerweile ist eine gewissen Selbstverständlichkeit eingekehrt. Anders verhält es sich bei seinem kleinen Geschwisterchen, dem Kleingruppenfoto. 

WAS IST DAS DENN UND WOZU BRAUCHE ICH DAS?

Als Kleingruppenfoto bezeichne ich alle Gruppenfotos, auf denen (vorsätzlich) nicht alle Gäste zu sehen sind bzw. Gruppen von Gäste, thematisch sortiert, abgelichtet werden.

 

Klassische Beispiele hierfür sind:

  • Trauzeugen
  • Familie(n)
  • (Studien-)Kollegen
  • Kindheitsfreunde
  • die Gastfamilie aus den USA
  • Die Gallagher Brüder

Wie kann das sein? - Ein Exkurs

Wir gehen die Sache an einem konkreten, nicht ganz alltäglichen, aber sehr eindrücklichen Beispiel durch (Siehe die Hochzeit von Franziska und Jacob auf Schloss Britz ). Braut und Bräutigam kommen gebürtig jeweils aus einem anderen Land und leben zusammen in einem dritten. Hier sind sie in einen festen Freundeskreis eingebettet. Das Beispiel funktioniert auch, wenn man in einem Land aus verschiedenen Regionen kommt und sich gemeinsam, fern der jeweiligen Heimat, niederlässt.

 

 

Die Gesellschaft setzt sich also aus aktuellen und ehemaligen Wegbegleitern aus den alten Heimatorten und dem neuen Lebensmittelpunkt zusammen. Mit einigen der Hochzeitsgästen teilt man den Alltag, mit einigen gemeinsame Erinnerungen und prägende Stationen des Lebens. Viele der Gäste reisen am Tag der Hochzeit an oder bei weiteren Wegstrecken, an den Tagen vor der Hochzeit an und am Tag oder den Tagen nach der Hochzeit wieder ab

Einige der Gäste wird man schon eine Weile nicht mehr gesehen haben oder insgesamt selten sehen (Kinder, Job, Hund, siehe Cats in the Craddle von Cat Stevens). Man durchlebt als Brautpaar den Tag in einem kurzweiligen, strafrechtlich nicht relevanten Rauschzustand. Man teilt seine Aufmerksamkeit mit 80+ Menschen, die einem nahe stehen. Das Vorhaben allen im gleichen Maß Zeit zu widmen würde den Tag sehr unnatürlich streng strukturieren und fast schon ein ausgeklügeltes Protokoll erfordern und wird auch von den Gästen (ausgenommen Tante Inge) nicht als Erwartungshaltung an das Brautpaar herangetragen.


Um den Bogen wieder zu den Kleingruppenfotos zu spannen - diese Bilder erfordern ein winziges Maß an Zeit – selbst im Hochzeitszeitwahrnehmungszeitrafferkontext, vor allem wenn sie unmittelbar nach dem offiziellen Gruppenfoto geschossen werden, und sind eine tolle Erinnerung für den jeweiligen Gast, der/die diesen wichtigen Moment in eurem Leben mit euch teilen durfte – besonders wenn er/sie keinen gemeinsamen Alltag mit euch verlebt.

 

 

Die in Frage kommenden Kleingruppen können beim Vorgespräch zusammen überlegt werden, ergeben sich beim Zusammenstellen der Gästeliste und/oder auch spontan während man die ersten paar Fotos macht, durch Gäste die spontan dazustoßen und ebenfalls ihren Moment mit dem Brautpaar festgehalten wissen wollen.


 

Wie klingt das für euch?